Nix da!

Hehe, ich sollte nicht mehr lange für das zweite Kapitel brauchen. Hab heute angefangen, und falls ich morgen Zeit habe (was ziemlich wahrscheinlich ist), dann wird es dann wohl reinkommen.

Tatarataaaaa: Kapitel 2 ist fertig! Viel Spass!


02 Die Suche nach der Wahrheit

Der Winter schien in diesem Jahr um einiges früher dran zu sein, denn bereits Mitte November wurde es so kalt, dass der erste Schnee einsetzte. Zoey hatte die nächtliche Sache vom 29sten Oktober niemandem gegenüber erwähnt, denn nicht einmal Susan, eine gute Freundin von ihr, hätte ihr die Geschichte abgekauft. Sie hätte es nur als Teil ihrer Fantasie abgestempelt. Was Zoey selbst mittlerweile übrigens auch tat. Wahrscheinlich war da nie ein Panther gewesen, sondern bloss eine Katze. Und die Typen waren vielleicht nur irgendwelche Spaziergänger gewesen. Oder es war gar niemand dort gewesen und sie sollte demnächst mal eine Klapsmühle aufsuchen. Selbst wenn dies alles nicht der Fall war, wäre es das Beste, die Sache einfach zu vergessen.
Momentan war Zoey jedenfalls dabei, ihre Geschichtsaufgaben zu lösen. Allerdings fiel es ihr ziemlich schwer, sich zu konzentrieren, denn die Heizung in ihrem Zimmer funktionierte seit einigen Stunden plötzlich nicht mehr. Es war eisig kalt hier drin. Und woanders konnte sie gerade nicht hin, denn ihre Mutter Maryam hatte vor fünfzehn Minuten irgendwelche Besucher empfangen, während ihr Vater mit Fieber im Bett lag. Er hatte das Zimmer völlig verdunkelt und wollte auf keinen Fall gestört werden. Falls er etwas brauchte, schickte er per Handy eine Nachricht an jemanden im Haushalt. Unnötig kompliziert, aber so hatte er das schon immer gemacht, wenn er krank gewesen war.
Seufzend gab Zoey es auf, weiter über den weiss Gott wievielten König von weiss der Henker welchem Land zu brüten. Der Geschichtsunterricht machte doch nun wirklich absolut keinen Sinn! Was nützte es einem in der Zukunft, die Lebensgeschichten aller möglichen Könige und Völker zu kennen? Zumal man sich nicht mal gross was merken kann. Naja, es gehörte nun mal zum Schulstoff, daran war wohl nichts zu ändern.
Die Stimmen von Zoeys Mutter und deren Besucher drangen zurzeit noch aus der Küche, also würde Zoey sich wohl schnell noch ins Wohnzimmer schleichen können, um ein paar Kuchenreste zu stibitzen. Das war beinahe eine Maryam-Regel. Kommen Gäste, backe Kuchen. Dann werden sie sich auch gleich wie zu Hause fühlen. Schwachsinn. Aber zugegeben, weder Zoey noch ihr Vater hatten dabei jemals widersprochen, denn so kriegten auch sie immer einige Stücke ab.
Zoey warf einen vorsichtigen Blick durch die Wohnzimmertür. Die Luft war rein, und auch den Kuchen erblickte sie sofort. Er befand sich auf dem Couchtisch und war bereits geschnitten. Schnell und lautlos huschte Zoey hinein und schnappte sich ein Stück.
„… genug danken“, hörte sie die Stimme ihrer Mutter unmittelbar hinter der Tür zur Küche. Oh nein, bloss weg hier, bevor noch ein Kaffeekränzchen-Begrüssungskomitee stattfinden würde.
Sie schlüpfte noch knapp pünktlich aus dem Raum, allerdings nicht pünktlich genug, um die Tür hinter sich zuzuziehen, doch zum Glück fiel es keinem gross auf.
„Das war für uns eine Selbstverständlichkeit. Tja, eisige Kälte ist nun mal ein solcher Vorbote. Ein Wunder, dass nicht gleich alle Leitungen einfrieren“, hörte Zoey eine Frauenstimme noch sagen, bevor sie wieder die Treppe hochstieg.
„Dad?“ Er war scheinbar gerade aus seinem Zimmer gekommen und unterwegs zum Badezimmer gewesen.
„Oh, Zoey. Ich fühl mich jetzt nach der Tablette schon viel besser. Wie ich sehe, hat es noch Kuchenstücke? Ich glaub, ich hol mir auch eins“, verkündete ihr Vater, Samuel. Wow, er sah ja schon ziemlich gesund aus! Aber auch das war bisher immer so gewesen. Falls er mal krank wurde, dauerte es nie sehr lange an. Er hatte es echt gut. Nun stieg er auf leisen Sohlen die Treppe hinab. Dann konnte Zoey jetzt doch in sein Zimmer gehen, um ihre Hausaufgaben zu Ende zu bringen!
Sie schlang ihr Kuchenstück runter, schnappte sich das Geschichtszeug und verschwand ins Elternschlafzimmer. Na toll! Ihr Vater schien das Fenster zum Lüften geöffnet zu haben, und der eisige Wind pfiff durchs Zimmer. Ein Papierstapel stand auf dem Tisch und schien jederzeit bereit zu sein, durch den Raum zu flattern, sobald der Wind es nur noch ein Stückchen mehr anhob. Schnell machte Zoey das Fenster zu, doch ein paar vereinzelte Blätter wollten scheinbar eins auf Ungezogen machen und landeten mit dem letzten Windstoss auf den Boden. Ihr Vater vergass doch sonst nie, Papier bei offenem Fenster in Sicherheit zu bringen! Und nun musste sie sich noch mit ihnen herumschlagen. Sie hob sie auf und legte sie auf den Tisch zurück, wobei ihr Blick auf ein kleines, aber dickes Buch fiel. Es stand auf dem kleinen Büchergestell über dem Schreibtisch und handelte über Raubtiere. Vielleicht sollte sie nachsehen, ob etwas über halbzahme Panther drinstand. Sie hatte sich zwar fest vorgenommen, das Ereignis beim Friedhof zu vergessen, doch es schadete nicht, sich zu vergewissern, ob man Geistesgestört geworden war oder nicht.
Sie stöberte kurz in dem Buch herum, fand aber nichts anderes als Lebensweisen in freier Wildbahn. Das half ihr wohl auch nicht weiter. Ihre Eltern (oder jemand davon) hatten ziemlich viel angestrichen und sich Notizen dazugeschrieben. Wahrscheinlich ihre Mutter, sie liebte alles, was mit Tieren und Natur zu tun hatte. Vielleicht sollte Zoey besser mal im Internet nachforschen. Hier würde sie ja doch nichts finden. Sie legte das Buch zurück aufs Gestell neben einem kleinen, zerfledderten Büchlein und setzte sich nun vor ihre Hausaufgaben. Wenn sie es weiter so vor sich her schob, würde sie niemals fertig werden. Doch sie hatte nun einen Entschluss gefasst: Bevor sie den Vorfall vom Freitagabend verdrängte, wollte sie herausfinden, was sich überhaupt wirklich zugetragen hatte!

Im Eiltempo brachte sie die Aufgaben schliesslich zu Ende, verstaute sie erleichtert in ihre Schultasche und warf einen kurzen Blick aufs Handy. Keine Nachrichten oder Anrufe, 17: 53 Uhr. Okay, sie könnte es vielleicht noch schaffen, schnell in der Stadtbibliothek vorbeizuschauen. Dann konnte sie dort im Internet nachforschen und ausserdem den Bibliothekar mal wiedersehen. Er war ein sehr freundlicher, alter Mann, der immer zu allem einen guten Rat zu haben schien. Er war auch hilfsbereit und hatte schon so unglaublich vieles erlebt, wie andere Leute nicht mal in 200 Jahren erleben würden. Man konnte bei ihm zu den unmöglichsten Themen Tipps holen, und er fragte nicht mal gross etwas darüber nach. Zoey wusste selbst nicht, wieso ihr die Bibliothek erst heute eingefallen war. Vielleicht war sie einfach schon viel zu lang nicht mehr dort gewesen. Das letzte Mal lag drei Jahre zurück. Sollte sie also im Internet nichts finden, konnte sie es auch wagen, den Bibliothekar zu fragen. Wirklich unglaublich, dass sie erst jetzt an ihn gedacht hatte!
Sie stürmte die Treppe runter, schnappte sich ihre Winterjacke vom Haken und zog sie an, während sie gleichzeitig in ihre warmen Turnschuhe schlüpfte.
„Ich geh kurz in die Bibliothek, zum Abendessen bin ich wieder da!“, rief sie.
„Wir essen um sieben, sei pünktlich!“, kam die Stimme ihrer Mutter aus der Küche.
„Hausaufgaben erledigt?“, fiel ihrem Vater noch ein, als Zoey gerade die Türklinke hinunterdrückte.
„Ja, hab ich!“
„Gut, dann bis sieben!“
Die Durchzug- Warnung ihres Vaters hörte Zoey allerdings nicht mehr, und die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss.
„Ups“, murmelte Zoey nur und eilte die Strasse entlang ins Stadtzentrum. Es lag fünfzehn Gehminuten von ihrem Haus entfernt.
Keuchend erreichte Zoey endlich das alte Bibliotheksgebäude und trat ein. Es sah so gemütlich aus wie eh und je, und von der draussen herrschenden Kälte war hier nicht das Geringste zu spüren. Eine Gruppe Kinder spielte um einen Tisch herum zusammen ein Spiel, einige andere Leute standen bei Regalen und sahen sich die Bücher an, wieder andere lasen etwas oder sassen an den Computern.
„Hallo Zoey, lange nicht mehr gesehen!“, grüsste der Bibliothekar sie lächelnd und tauchte hinter einem Bücherregal hervor. Er trug einen Stapel Bücher im Arm und war gerade dabei, sie einzusortieren.
„Hi Joseph!“ -Er wurde von allen immer mit dem Vornamen angesprochen, worauf er selbst bestanden hatte- „du kannst dir wohl noch immer so gut alle Namen merken“, stellte Zoey fest.
„Ja, bewundernswert für mein Alter, findest du nicht? Du bist vielleicht gewachsen. Wie alt warst du beim letzten Besuch? Dreizehn?“
„Ja, gerade am Anfang. Und hier hat sich wohl nicht viel verändert, abgesehen davon, dass es mehr Regale geworden sind. Und neue Computer hat es auch“, fiel Zoey auf.
„Richtig, und es gibt jedes Jahr wieder neue, junge Kunden! Und die Öffnungszeiten wurden verlängert: 8 Uhr morgens bis acht Uhr abends! Nun denn, viel Spass hier, ich muss noch einiges an Büchern auf ihre Plätze bringen und ausserdem Besucher bedienen“, er nickte mit dem Kopf zu seinem Empfangstisch, wo eine Frau gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn stand, um ein paar Bücher auszuleihen.
„Okay, vielleicht kann ich Ihnen nachher noch etwas zur Hand gehen, wenn Sie wollen“, bot Zoey an.
„Ich nehme jede Hilfe gerne an“, lachte Joseph, wobei seine Augen funkelten. Erst jetzt fiel Zoey auf, wie sehr sie diesen Ort eigentlich vermisst hatte. Der Bibliothekar machte sich wieder auf den Weg, und Zoey suchte nach einem freien Computer. Sie wurde schnell fündig. Zuerst suchte sie nach Meldungen von Panthern, die hierher eingewandert waren, doch nirgends gab es etwas dergleichen. Auch wurde niemand von einem Tier überfallen oder attackiert, und sonst stand auch nichts über lebende Panther in dieser Stadt. Also musste es wohl doch Einbildung gewesen sein. Vielleicht war es eine übergrosse Katze mit dem Namen Panther gewesen. Ja, genau! Das klang doch schon viel plausibler! Und die zwei Typen hatten nicht mit Schwertern, sondern mit… Messern herumgefuchtelt? Eindeutig nicht. Es waren Schwerter gewesen, da war Zoey sich sicher! Also so: Zwei verrückte Leute, die im Mittelalter hängengeblieben waren, hatten einen Streit auf einem Friedhof angefangen, wo auch keiner sie sehen konnte. Keiner abgesehen von Zoey, die nicht das Glück gehabt hatte, vertrieben zu werden, wie diese Betrunkenen. Wie auch immer, einer von den zwei Schwertträgern hielt sich ziemlich verborgen und besass ausserdem eine übergrosse Katze namens Panther… Ha, dann war nicht Zoey diejenige, die eine Klapsmühle nötig hatte, sondern diese zwei Typen! Ausserdem hatte der eine einen Mordversuch begangen, während der andere irgendwas scheinbar noch Schlimmeres vorhatte. Oh Gott, vorhatte! Vielleicht plante er, Leute aus der Stadt zu entführen! Und niemand würde ihn aufhalten, da keiner über das Vorhaben Bescheid wusste! Oder gar über ihn selber! War eigentlich ein Name von einem der Beiden erwähnt worden? Zoey fiel es nicht mehr ein. Sie sah schnell auf der Stadthomepage nach vermissten Leuten, doch auch da wurde nichts erwähnt. Für solche Informationen würde sie aber wahrscheinlich sowieso eher zur Polizei gehen müssen. Oder sie fragte Joseph, während sie ihm gleichzeitig ein wenig aushalf.
Sie schaltete den Computer aus und suchte nach Joseph, um ihren Plan (falls man es so nennen konnte) in die Tat umzusetzen.

Hihihiiii... Das wirst du schon noch erfahren, keine Sorge.
(Als ob er die ganze Geschichte hindurch namenlos bleiben würde...)

Ich glaube nicht, dass der noch namenlose Panthertyp besonders geschmeichelt wäre, wenn er Zoeys Gedanken lesen könnte...
Hihi, nein, das wäre er wohl wirklich nicht!

Vielleicht war es eine übergrosse Katze mit dem Namen Panther gewesen. Ja, genau! Das klang doch schon viel plausibler!
Total! Hihi..

Das dritte Kapitel hab ich schon geschrieben, bin mir aber nicht sicher, ob es so bleiben wird. Ein paar Änderungen vielleicht, dann kann ich es reinstellen.

Der Geschichtsunterricht machte doch nun wirklich absolut keinen Sinn! Was nützte es einem in der Zukunft, die Lebensgeschichten aller möglichen Könige und Völker zu kennen? Zumal man sich nicht mal gross was merken kann.

Genau!!!

Er hatte das Zimmer völlig verdunkelt und wollte auf keinen Fall gestört werden. Falls er etwas brauchte, schickte er per Handy eine Nachricht an jemanden im Haushalt.
Sooo klug!


Also so: Zwei verrückte Leute, die im Mittelalter hängengeblieben waren, hatten einen Streit auf einem Friedhof angefangen, wo auch keiner sie sehen konnte. Keiner abgesehen von Zoey, die nicht das Glück gehabt hatte, vertrieben zu werden, wie diese Betrunkenen. Wie auch immer, einer von den zwei Schwertträgern hielt sich ziemlich verborgen und besass ausserdem eine übergrosse Katze namens Panther… Ha, dann war nicht Zoey diejenige, die eine Klapsmühle nötig hatte, sondern diese zwei Typen!

Es ist echt lustig, wie sie sich alles zu erklären versucht! Das ist echt sooo was von logisch!

Von diesem Joseph wird sie bestimmt noch was erfahren. Ob er wohl noch wichtiger wird?

Und auch dieses Buch ist mir auch noch im Kopf geblieben. Ob es wohl wichtig ist? Oder vielleicht dieses Buch nebenan? Aber wahrscheinlich ist es wirklich nur ein unwichtiges Detail.

Das dritte Kapitel ist schon so gut wie fertig. Ich schreib aber zuerst noch das vierte, um zu sehen, wie ich einen Teil verändern kann.
Danke fürs Feedback! (Ich glaub, ich hab irgendwie vergessen, mich auch bei -Mina- zu bedanken... Also hier nachträglich )